Arthouse-Filme, Indie-Movies und B-Movies sind Bezeichnungen für Kinoproduktionen, die häufig unterhalb des Mainstream laufen. Aber was macht einen neuen Streifen zu einem hervorragenden Indie-Film und ist automatisch jede kleine Produktion auch ein Arthouse-Film? Wie immer im Kulturbetrieb sind die Übergänge auch hier fließend. Die Produktionsgröße ist vielleicht ein gewisser Anhaltspunkt. Dennoch: Ein durchschnittlicher Tatort kann schon mal an das Budget einer mittleren Hollywood-Produktion herankommen. Gleichzeitig gibt es Mainstream-Filme, die trotz Animationen und bekannter Namen erstaunlich günstig in der Herstellung waren.

Die Story macht den Unterschied

Kritiker nehmen sich meist den Plot, also den Erzählkern eines Films, um ihn zu bewerten. Erzählt der Film eine bekannte Story? Sind die Charaktere klar verteilt? Wird ein klares Rollenbild von Gut und Böse, von Männlich und Weiblich vermittelt? Gibt die Handlungen auf ein scheinbar unlösbares Problem sehr einfache Antworten – am besten mit einem Happy End? Dann handelt es sich eher um einen Mainstream-Film.

Als Kennzeichen eines als Independent gedrehten Films sind vielschichtige und anspruchsvolle Erzählstränge zu nennen, die sich überlappen und die Vielschichtigkeit von Motiven und Charakteren im richtigen Leben abbilden, ohne zu stark zu vereinfachen. Ein weiteres Merkmal für einen Indie-Film ist die unkonventionelle Filmweise.

Große, klare und ruhige Bilder sind für gewöhnlich teuer in der Produktion. Kamerateam und Equipment oder auch das Personal, um die Szenen abzusperren. Bei Indie-Produktionen ist es durchaus statthaft, als Filmemacher auch mal zur Handkamera oder gar zum Smartphone zu greifen, um Bilder einzufangen. Das sieht dann mitunter zwar sehr authentisch aus – aber auch ein bisschen improvisiert.

Die meisten Arthouse-Filme bestechen indes vor allem durch eine künstlerische Bildsprache. Lichtkonstellation, Sets, lange ungeschnittene Einstellungen geben dem Zuschauer die Zeit, sich auch an der filmischen Schönheit zu erfreuen. Hierfür nehmen sich Mainstream-Produktionen meistens nicht die Zeit. Sie wollen die Geschichte erzählen, ohne dass der Zuschauer durch einen schicken Sonnenaufgang verwirrt werden könnte.