Bei einem Kinobesuch sticht einem meistens direkt die Werbung des neuesten Hollywoodfilms ins Auge. Die erfolgreichsten Kassenschlager stammen aus den Vereinigten Staaten, doch auch die deutsche Filmindustrie ist äußert geschichtsträchtig und vielfältig.

Anfangszeit der deutschen Filmindustrie

Die deutsche Filmindustrie hat ihre Ursprünge in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Mit Hilfe einer besonders aufwendigen Technik wurden in weiten Teilen Deutschlands die ersten Kurzfilme ausgestrahlt. Die Filme waren ohne Ton und die neue Art der Unterhaltung war den wohlhabenderen Bürgern vorbestimmt.

In den 1910er-Jahren wurde dann in Potsdam das erste große deutsche Filmunternehmen gegründet. In den Folgejahren wurden Filme meist zum Zweck politischer Propaganda eingesetzt. Da diese Filme jedoch kaum Publikum in die Kinosäle lockten, wurde auch die Produktion von Unterhaltungsfilmen weiter verbessert.

Während der Stummfilm in den 1920er-Jahren zu einem der wichtigsten deutschen Exportgüter wurde, war es vor allem der Tonfilm, der zur selben Zeit entwickelt wurde und in Deutschland einen riesigen Hype auslöste. In der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs erlebte die deutsche Filmindustrie jedoch ein massives Tief, da viele Schauspieler und Produzenten mit jüdischen Wurzeln das Land verließen, einige Kinosäle bombardiert wurden und die Filmindustrie unter staatlicher Kontrolle stand.

Die Filmindustrie in der Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit wurden in Deutschland vorwiegend Filme aus den Besatzerstaaten USA, Frankreich, England und Russland gezeigt. Die meisten deutschen Filmproduktionen handelten vom Leben in einem durch den Krieg zerstörten Land. Doch ab Beginn der 1950er-Jahre begann die deutsche Filmindustrie wieder zu boomen. Während in Westdeutschland viele Genres wie Heimat-, Kriegs- oder Westernfilme bedient wurden, waren es in Ostdeutschland vor allem Filme, die einen gewissen Personenkult bedienten.

Nach dem Wirtschaftswunder und der damit einhergehenden Kinokrise entstand in den 1960er-Jahren eine neue Art von deutschen Filmen, und in den 1970ern gab es die ersten Großproduktionen. In den 1990ern entwickelte sich die Filmindustrie stetig weiter und erste Vertreter unserer heutigen gesamtdeutschen Filme kamen auf den Markt und in die Kinos.